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Alles Keramik oder was?

Es kann schon verwirrend sein, wenn einem Bezeichnungen wie Steingut, Steinzeug, Majolika, Fayence, Porzellan, Keramik usw. um die Ohren fliegen. Hier möchte ich einen kleinen Überblick geben und etwas Licht ins Dunkel bringen. Keramik ist der Oberbegriff für geformte, gebrannte Gebrauchs- oder Ziergegenstände aus Tonerden. Die keramische Herstellung solcher Gegenstände ist sehr alt. Die ältesten Funde stammen von ca. 7000 v. Chr. und sind bereits mit Ritzdekoren oder Erdfarben verziert. Man unterscheidet Gefäßkeramik (Tischgeschirr, Kochgeschirr), Baukeramik (Dachziegel, Backsteine), Ofenkeramik (Ofenkacheln) und Sanitärkeramik (Waschbecken, Toilettenschüsseln). Ich werde hier nur auf die einzelnen Unterkategorien der Gefäßkeramik eingehen.

Steingut erfreut sich bis heute großer Beliebtheit, weil es preiswertig hergestellt werden kann. Es begegnet uns überall im Alltag, der Kaffeebecher im Büro, der Blumenübertopf auf der Fensterbank, kleine Dekofigürchen im Regal sind meistens aus Steingut

 
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Steingut hat immer einen dicken, groben Scherben, dessen Farbe zwischen Creme und Rotbraun liegen kann und oft sehr bunt glasiert ist. Da der Scherben nicht dicht gebrannt ist, ist oft der Standring auf der Unterseite ebenfalls glasiert, um das Eindringen von Flüssigkeiten (Spülwasser) zu verhindern. Ohne Glasur würde sich der Scherben vollsaugen, bzw. würde die Flüssigkeit durch den Scherben nach außen treten. Die niedrige Brenntemperatur sorgt dafür, daß Steingut sehr stoßempfindlich ist. Auch bilden sich bei längerem Gebrauch Haarrisse (Craquelé) in der Glasur, in die sich unappetitliche Verfärbungen und manchmal auch Schimmelsporen setzen.

Steinzeug wird oft mit Steingut verwechselt, unterscheidet sich aber deutlich. Viele kennen das Steinzeug als salzglasierte Töpfe und (Bier-)krüge.

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Steinzeug weist oft einen hellgrauen bis braunen Scherben auf und ist meistens transparent glasiert, so daß der Scherben sichtbar ist. Es wird bei 1200-1300°C gebrannt, so daß der Scherben dicht brennt, es ist damit auch ohne Glasur wasserdicht. Die Glasur dient der Dekoration und der leichteren Reinigung.

Steinzeug wurde schon vor über tausend Jahren in China und Japan hergestellt, typisch sind Gefäße mit grünlicher Seladonglasur. In Deutschland wurde Steinzeug um 1300 in Siegburg entwickelt. Weitere Hochburgen waren Aachen, Frechen, Köln, Westerwald und Raeren. Die blau-grauen Steinzeuggefäße kamen im 19. und 20. Jahrhundert vor allem in der landwirtschaftlichen Milchwirtschaft, in der Vorratshaltung sowie als Haushaltsgeschirr zum Einsatz. Außerdem dienten sie zur Abfüllung von Lebensmitteln (Essig, Öl oder Senf), Salben oder pharmazeutischen Essenzen. Auch in der Chemie-Branche wurden im 19. Jahrhundert gerne Steinzeuggefäße wegen ihrer Säurebeständigkeit benutzt, ehe sie von Glasgefäßen verdrängt wurden. Wer sich nicht sicher ist, ob er Steingut oder Steinzeug vor sich hat, kann den Zungentest machen. Einfach mit der Zungenspitze den unglasierten Standring auf der Unterseite berühren. Wird die Zunge angesaugt, ist es Steingut.

Fayence ist die von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete französische Bezeichnung für poröse Keramik, deren Scherben gelblich-grau oder rötlich bis bräunlich ist und mit einer deckend weißen Zinnglasur überzogen ist. Fayencen sind meist blau oder mehrfarbig bemalt. Weltberühmt bis heute ist die Delfter Fayence, die sich selbst gerne Porzellan nennt. Fayencen sollten nämlich damals das schon bekannte, aber sündhaft teure chinesische Porzellan imitieren.

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Majolika leitet sich von Mallorca ab und bezeichnet eine im maurischen Spanien hergestellte Fayence, die oft farbenfroher dekoriert wurde.

Porzellan, abgeleitet vom Italienischen porcellana, ursprünglicher Name der Kaurischnecke mit weiß glänzender, porzellanartiger Schale, ist die edelste unter den Keramiken und wird deshalb auch weißes Gold genannt. Porzellan zählt zur Feinkeramik und wird aus einem Gemisch von Kaolin (Porzellanerde), Feldspat und Quarz hergestellt. Es hat einen weißen, dichten, porenfreien, in dünnen Schichten transparenten Scherben, der mit einer transparenten Glasur überzogen ist. Der große Unterschied von Porzellan zu anderen Keramikprodukten liegt im Sinterverhalten. Der Feldspatanteil im Porzellan schmilzt während des Brennvorganges, aber er kristallisiert beim Abkühlen aufgrund seiner Zähigkeit nicht wieder aus. Porzellan enthält also, ähnlich wie Glas, eine unterkühlte Schmelze. Diese Besonderheit führt besonders bei dünnen Wandstärken, zu einer gewissen Lichtdurchlässigkeit (Transluzenz). Es hat einen hellen Klang, isoliert gut gegen Elektrizität und ist ein schlechter Wärmeleiter. Porzellan ist sehr fein, trotzdem sehr hart, säure- und laugenbeständig (Ausnahme: Flußsäure), hygienisch und vielseitig formbar. Es hat also jede Menge guter Eigenschaften, die sich vielseitig nutzen lassen. Es findet in der Herstellung von Geschirr oder filigranen Figuren seinen hauptsächlichen Einsatz. Aber auch im Labor, Industrie und Medizin wird Porzellan benutzt.

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Kaurischnecke, Namensgeber für das Porzellan

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